Kirchengemeinden

Photovoltaikanlage auf Kindertagesstätte (Teil 2)

Die Evangelische Kirche in Freiburg führt im Rahmen ihres Klimaschutzprogramms verschiedene Photovoltaik-Projekte auf kirchlichen Gebäuden durch. «Das soll die umfangreichen Maßnahmen zur Energieeffizienz und zur Reduzierung von CO2-Emmission ergänzen», so Bauamtsleiter Reinhard Stulz. Lesen Sie nachfolgend die Berichterstattung eines dieser Projekte, wobei die KSE die Konzeptionierung sowie Umsetzung der Anlage übernommen hat und zudem Betreiberin ist.

 

1. Ausgangslage

Im Anschluss an die Konzepterstellung beauftragte die Ev. Kirche in Freiburg die KSE mit der Umsetzung der Photovoltaik-Anlage. Das Ergebnis des PV-Konzepts sah eine südlich ausgerichtete 48-kWp-Anlage vor. Als favorisiertes Betreibermodell wählte der Kunde die Dachverpachtung an die KSE, da das Modell in diesem Fall am wenigsten kosten- und zeitintensiv war (vgl. Fazit).

Im Zuge der Detailplanung stellte sich heraus, dass sich die Mehrkosten für eine benötigte Wandler-Messung(1) ab 30 kWp nicht rechnen würde. Im weiteren Verlauf wurde deshalb mit einer 30-kWp-Anlage geplant.


(1) Eine Wandler-Messung ist notwendig, wenn hoher Strom technisch nicht mehr einfach gemessen werden kann. Sogenannte Wandler-Spulen setzen den Strom im Verhältnis (von 500/1 oder 1.000/1) herunter und ermöglichen eine Messung.
 

2. Vorgehensweise

  • Technische Detailplanung und Abstimmung mit anderen Gewerken
     
  • Vertragsgestaltung (Dachpachtvertrag, Betriebsführungsvertrag, Versicherungsvertrag)
     
  • Abstimmung mit dem Netzbetreiber hinsichtlich Messkonzept
     
  • Baukoordination und -überwachung der PV-Anlage
     
  • Anmeldung beim Netzbetreiber und Marktstammdatenregister
     
  • Koordination kaufmännischer und technischer Betriebsführung
     

3. Umsetzung

Die erbaute PV-Anlage hat eine installierte Leistung von 29,9 kWp. Die Netto-Investitionskosten betragen rund 34.000 €. Es wurden 92 JA-Solar monokristalline Module eingebaut. Die Herausforderung der vorhandenen Verschattungssituation meisterten die Ingenieure mit einem Wechselrichter.

Der PV-Strom wird nun von der KSE vorläufig in das Netz der öffentlichen Versorgung gespeist. Ab 2020 soll jedoch eine Vor-Ort-Belieferung des PV-Stroms an die Kindertagesstätte erfolgen. So kann die Gemeinde ihren gewonnenen PV-Strom selbst verbrauchen. Möglicher Überschuss-Strom wird ins Netz gespeist und in Zeiten zu geringen PV-Stroms beliefert die KSE die Gemeinde weiterhin mit KSE Ökostrom – KlimaPlus.
 

4. Ergebnis

Seit September 2019 ist die Anlage störungsfrei in Betrieb. Mit dem Betreibermodell «Dachverpachtung» hat sich die Kirchengemeinde für das Betreibermodell entschieden, das in diesem spezifischen Fall am wenigsten kosten- und zeitintensiv ist:
Da die Kirchengemeinde eine Bezuschussung für die Betriebskosten der KiTa erhält, hätte sich die eigene Investition in diesem Fall nicht rentiert. Somit bestand kein Anreiz auf das sonst wirtschaftlichere Betreibermodell «Eigeninvest».

Obwohl die Kirchengemeinde somit keinen großen finanziellen Vorteil mit der PV-Anlage erzielt, leistet sie einen wichtigen Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung.

Steckbrief

Bau einer 30-kWp-Photovoltaikanlage auf dem Dach des Neubaus einer Kindertagesstätte

  1. Dienstleistung
    KSE Photovoltaik – Umsetzung
  2. Name der Kirchengemeinde
    Ev. Johannesgemeinde Merzhausen
  3. Zugehörigkeit
    Ev. Kirchenbezirk Freiburg
  4. Objektnutzung
    Kindertagesstätte, Gemeindehaus, Kirche
  5. Umsetzungszeitraum
    04/2019 – 09/2019
  6. Betreibermodell
    Dachverpachtung

Das Projekt mit der KSE war eines der ersten Dachverpachtungs­projekte des Ev. Stadtkirchenbezirks Freiburg und das erste Projekt mit der KSE. Die professionelle Beratung und Durchführung der Maßnahme hat uns überzeugt, auch weitere Vorhaben mit der KSE in Zukunft durchzuführen.

Reinhard Stulz, Leitung Bau- und Liegenschaften, Ev. Stadtkirchenbezirk Freiburg